Die Zukunft der SMS
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18.02.09 22:43
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Die Kurzmitteilung ist veraltet. Für gerade mal 160 Zeichen Text bezahlt man meist so viel wie für eine Minute Telefongespräch, ab 161 Zeichen sogar doppelt so viel. Und man bekommt nicht einmal eine Bestätigung, dass der Adressat die Nachricht auch wirklich bekommt und liest. Trotzdem ist die SMS nach wie vor extrem beliebt – Simsen geht schnell und einfach und die Nachricht kommt praktisch sofort an. Aber die Alternativen zur SMS sind auf dem Vormarsch.
___MMS
Die Multimedia-Mitteilungen haben sich in Deutschland nie richtig durchgesetzt. Sie gelten als kompliziert und teuer. Die Wahrheit sieht anders aus: Einmal beim Provider freigeschaltet, kann man mit jedem neueren Handy MMS versenden und empfangen, genauso einfach wie eine SMS.
Und der Spaß lohnt sich nicht nur, wenn man Bilder oder Videos mitsenden will, sondern auch für einfache Textnachrichten. Denn eine MMS kostet in der Regel gerade mal doppelt so viel wie eine SMS, kann aber statt 320 Zeichen (2 SMS, also ca. 4 Zeilen auf Papier) 100.000 Zeichen transportieren – das entspricht etwa 40 DIN-A4-Seiten Text in Schriftgröße 12. Wer also ab und zu SMS mit Überlänge versendet, sollte die MMS als Alternative in Erwägung ziehen.
___Telefon
Eigentlich ist ja die SMS eine Alternative zum Telefon – aber auch die Umkehrung dieser Entwicklung ist eine Überlegung wert. Denn in einer Minute Telefongespräch kann man weit mehr Informationen austauschen, als in 160 Zeichen. Und zwar in beide Richtungen und in der Regel zum gleichen Preis. Man kann Vereinbarungen miteinander abstimmen, weiß, dass der Gegenüber die Nachricht erhalten und auch verstanden hat (was bei SMS aufgrund vieler Abkürzungen nicht immer der Fall ist). Ein Telefonat spart also in der Regel Zeit und Geld gegenüber dem Hin- und Herschicken von SMS-Nachrichten, hat allerdings den Nachteil, dass die andere Person gerade telefonisch erreichbar sein muss.
___E-Mail
Diesen Nachteil kennt die E-Mail nicht. Sie kommt dann an, wenn der Empfänger sie lesen will. Auch E-Mails sind auf den meisten neueren Telefonen genauso einfach zu senden und empfangen wie eine SMS, sobald man das Postfach einmal eingerichtet hat. Man kann auf vielen Geräten den automatischen Mailabruf einstellen, sodass die Mails mit maximal 30 Minuten Verspätung eintreffen, manche Geräte unterstützen auch Push-Mail, wodurch die Nachrichten praktisch sofort auf dem Handy sind.
Und preislich schlägt die E-Mail SMS, Telefon wie auch MMS gleichermaßen: Bei den meisten Anbietern gibt es mittlerweile für um die fünf Euro E-Mail-Optionen mit einem monatlichen Freivolumen von etwa 30 MB – ausreichend, um den Text sämtlicher Harry-Potter-Bände jeden Monat zu versenden und zu empfangen.
___Chat
Für alle, denen die Mail dann doch zu langsam ist, hier der Hinweis auf Chat-Programme wie ICQ und Skype. Diese auf den heimischen Computern weit verbreiteten Kommunikationsmittel sind längst auch auf dem Handy angekommen – am besten funktionieren Sie auf Geräten mit Symbian, WindowsMobile oder MacOS, aber auch auf den weit verbreiteten Handys mit Java-Unterstützung oder über das WAP lässt es sich schon recht ordentlich chatten.
Erwähnen möchte ich hier vor allem die Clienten qip (für ICQ) und fring (für verschiedene Messenger), die es für verschiedene mobile Betriebssysteme gibt und die sehr gut gelungen sind. Was leider noch nicht geht, ist wie am Computer ständig online zu sein. Während qip im Hintergrund lief, machte der Akku des Nokia N95 schon nach 10 Stunden schlapp, der Xda Orbit 2 hielt immerhin 18 Stunden durch, aber in der Regel möchte man das Gerät ja auch noch benutzen können und nicht die gesamte Akku-Leistung dafür verbraten, ständig in ICQ online zu sein.
Wünschenswert wäre hier ein Client, der im Hintergrund nur etwa alle 10 Minuten die Nachrichten abruft und erst beim Aufrufen des Programms in den richtigen Online-Modus wechselt. Somit sollten sich 80% des Stromverbrauchs einsparen lassen.
Wer einen Internet-Chat auf seinem Handy nutzen möchte, sollte auf jeden Fall darauf achten, dass die Internetnutzung nach Datenvolumen abgerechnet wird, denn dieses ist im Vergleich zur benötigten Online-Zeit minimal klein.
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