Der Nokia E90 Communicator - Ein Testbericht
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18.01.08 19:51
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___Hauptmerkmale
+ Volltastatur und 800-Pixel-Display
+ Guter Lautsprecher und MP3-Player
+ Sehr gute Verarbeitung
- Sehr groß und schwer
- Teils zu kleine Darstellung auf dem Display
- Ungünstige Lage der Tasten neben den Hauptdisplay
___Lieferumfang
Der Lieferumfang der dunkelgrünen Pappschachtel hält keine Überraschungen bereit: Neben Anleitung, Akku, Ladegerät, 512-MB-Speicherkarte und CD sind noch ein Headset und ein Datenkabel mit dabei. Der Lieferumfang entspricht also dem des 6120 classic, sogar das Headset ist das gleiche. Man bekommt alles, um sofort loszulegen; das Headset ist sehr gut, aber man kann damit nicht den Musikplayer steuern. Um den Kauf einer größeren Speicherkarte kommt man wie immer nicht herum.
___Displays
Zu den Displays gibt es wenig zu sagen: Besser geht es derzeit einfach nicht. QVGA ist auf dem kleinen Außendisplay schon extrem scharf und das Innendisplay löst sogar fast doppelt so hoch auf wie das gute alte N80. Sogar bei direkter Sonneneinstrahlung kann man die brillanten Farben auf beiden Displays noch einwandfrei erkennen.
Einziger Nachteil dieser extrem hohen Pixeldichte: Die Displayinhalte werden oft sehr klein dargestellt, vor allem beim Surfen. Eine 800 Pixel breite Webseite hat auf einem 19“ TFT am PC eine Breite von über 23 cm, auf dem E90 sind es bei gleicher Darstellung noch 9 cm. Man kann sich also vorstellen, wie klein Bilder und Texte der Webseiten dargestellt werden. Stellt man die Schrift im Browser beim E90 auf „größer“ und die beim N95 auf „kleiner“, so wird die Schrift auf letzterem immer noch größer dargestellt.
___Tastaturen
Die Telefontastatur ist schnell abgehandelt: Sie sitzt recht weit oben und ist somit bequem zu bedienen. Alle Tasten sind großzügig angelegt und besitzen optimale Druckpunkte.
Weniger gut sieht es da bei der Volltastatur aus: Die Tasten sind sehr klein und dicht gedrängt. Liegt das Telefon auf dem Tisch, braucht man viel Kraft zum Tippen, die Druckpunkte lassen auch zu wünschen übrig. Alles in allem kann ich auf der Tastatur kaum schneller tippen als mit T9, 10-Finger-Tippen halte ich für unmöglich.
Ungünstig ist auch die Anordnung der Auswahltasten und der Anruftasten neben dem Display. Man muss andauernd von unten nach oben wechseln und auch noch das Display festhalten, damit es beim Tastendrücken nicht wegklappt. Die acht meiner Ansicht nach wenig sinnvollen Schnellzugriffstasten nehmen auch viel des kaum vorhandenen Platzes in Anspruch.
Gut gelöst wurden dagegen die vielen hilfreichen Tastenkombinationen: Lautstärke, Profile, Bluetooth, Infrarot, Sonderzeichen, Displayhelligkeit – alles ist über Tastenkombinationen komfortabel verfügbar. Auch die vom Computer bekannten Tastenbefehle sind nutzbar, also STRG+C, STRG+V, STRG+X, STRG+A, STRG+[Pfeiltasten] und vielleicht auch noch solche, die ich nicht kenne.
___Handhabung
Sehr praktisch ist die Möglichkeit, alle Funktionen auch mit einer Hand bei geschlossenem Gerät nutzen zu können, gerade weil das bei den Vorgängern der Communicator-Reihe nicht möglich war. Allerdings ist das Nokia E90 in geschlossenem Zustand ein großer schwerer Klotz, den ich nicht immer mit mir tragen möchte.
Sobald man das E90 aufklappt, braucht man zur Bedienung zwei Hände oder eine Hand und einen Tisch. Die Nutzung leidet dann etwas an den bei der Tastatur und dem Display beschriebenen Problemen.
Die Bedienung ist insgesamt recht komfortabel. Es kommt aber vor, dass man auf dem breiten Display lange braucht, um den Cursor vom einen zum anderen Ende zu bewegen. Bei einer solchen Displaygröße ist ein Touchscreen also schon fast Pflicht, aber bei S60 bislang leider nicht machbar.
___Kamera
Die kleine Zweitkamera ist erstaunlicherweise mal nicht zum Aufnehmen von Fotos „frei geschaltet“, sprich es ist softwareseitig nicht möglich, über die Video-Telefonie-Kamera Fotos aufzunehmen. Macht aber nichts, da diese ohnehin nicht zu gebrauchen wären.
Die Hauptkamera hat die technischen Daten des N73, leistet aber etwas weniger. Das liegt aber weniger an der Optik, die die Bilder in überzeugender Schärfe und Farbtreue abzulichten weiß, als viel mehr daran, dass feine Kontraste verloren gehen und große einfarbige Flächen die Bilder bestimmen. Es scheint also in erster Linie ein Software-Problem vorzuliegen. Vielleicht ist aber auch aus der Sensor-Hardware nicht mehr herauszuholen, immerhin handelt es sich nicht um ein spezielles Kamera-Handy. Insgesamt haben die Bilder etwa die Qualität des Nokia N80.
Die Bedienung der Kamera ist nicht ganz optimal: Man muss die Kamerasoftware über das Menü starten und die Kamera ist insgesamt ziemlich langsam. Hinzu kommt, dass die Auslöser-Taste keine besonders guten Druckpunkte besitzt.
___Datenübertragung
In Punkto Datenübertragung gibt es eigentlich nichts, was das E90 nicht hat: GSM, GPRS, UMTS, HSDPA, WLAN, GPS, Bluetooth, Infrarot und USB. All das funktioniert auch einwandfrei, nur GPS habe ich bislang noch nicht zum Laufen gebracht.
___Leistung
Der neue Commi ist zwar schnell, aber andere Telefone haben noch mehr auf dem Kasten. Das zeigt sich z.B. beim Laden der Vorschaubilder in der Galerie. Top ist dagegen der riesige Arbeitsspeicher, der der Benutzer ein Zwangs-Schließen von Anwendungen im Hintergrund erspart. Multitasking wurde diesmal also besonders groß geschrieben. Der Akku scheint auch recht stark zu sein, intensiver Benutzung hält er einen Tag lang stand, bei weniger starker Verwendung kann sich die Zeit auf 5 Tage steigern.
___Software
Als Benutzeroberfläche kommt wie bereits erwähnt S60 3rd Edition Featurepack 1 zum Einsatz. Das ist neu für alle, die bisher gewohnt waren, mit den Vorgänger-Commis zu arbeiten; für alle Nokia-Smartphone-Nutzer ist es das bekannte nahezu perfekte UI. Auf dem sehr breiten Innendisplay fühlt man sich mit nur 2 Softkeys allerdings manchmal etwas verloren, gerade wenn man ein Element am anderen Display-Ende auswählen will.
Für das E90 wurde die S60-Oberfläche um Vorschaufenster erweitert, in denen Ordnerinhalte, Kontaktdetails oder Bildervorschauen bereits angezeigt werden, bevor man das entsprechende Element geöffnet hat. Gerade in der Galerie dauert es aber sehr lange, bis sämtliche Thumbnails geladen sind.
Eine weitere schöne Neuerung, die mir aufgefallen ist, ist die Möglichkeit, per Voreinstellung zu bestimmen, wo Mails beim löschen entfernt werden sollen (Telefon oder Server). Ich weiß nicht, ob das bei der Eserie so üblich ist, aber bei der Nserie ist es jedenfalls ziemlich nervtötend, das nicht fest einstellen zu können.
___Verarbeitung/ Äußeres
Bei der Verarbeitung gibt’s für mich nichts zu kritisieren: Minimale Spaltmaße und alles sitzt fest, wie es soll. Das Gerät wirkt sehr hochwertig, da das Gehäuse zum großen Teil aus lackiertem wie auch poliertem Metall besteht. Was schön aussieht, liegt jedoch kalt und schwer in der Hand, was sicherlich nicht jedermanns Sache ist.
___Fazit
Das E90 ist für einen Nseries-Freak wie mich nicht unbedingt zu empfehlen. Ein Mitschüler von mir würde jetzt sagen: „Du Anfänger gehörst ja auch nicht zur Zielgruppe für dieses Gerät.“ Das stimmt schon. Auf seinem ziemlich speziellen Gebiet ist das E90 derzeit sicherlich ungeschlagen, zumal es kaum Kritikpunkte gibt. Als Ersatz für das „Handy“, das man immer bei sich hat, ist der neue Commi aber aufgrund seiner Größe und seines Gewichtes nicht zu verwenden. Weiterhin ist der E90 Communicator mit derzeit 600 € so teuer, dass man statt zum Nokia zu greifen auch über den Kauf eines brauchbaren Laptops nachdenken kann.
___Alternativen
Die Funktionen des E90 entsprechen denen von N95 und N82. Beide Geräte sind wesentlich kleiner, leichter, preisgünstiger und in Kombination mit der Nokia Funktastatur ist auf diesen Modellen die Texteingabe sogar wesentlich bequemer als auf der QWERTZ-Tastatur des E90.
Weitere Bilder und Screenshots gibt es hier: Nokia E90 Impressionen
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Eigentlich sollte das N82 als Nachfolger des guten alten N73 mein N95 ersetzen. Aber als ich es dann in der Hand hatte, hatte ich sofort einen ziemlich schlechten ersten Eindruck von dem Gerät. Inzwischen habe ich das... Zurück: Der Nokia E90 Communicator – Erste ... Der Commi war grade günstig, also habe ich ihn mitgenommen. So könnte man beschreiben, wie ich zu einem Gerät der Eseries gekommen bin.
Den ausführlichen Test gibt es später, jetzt schon mal die ersten Eindrücke:
Man...
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