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Der Nokia N80 Multimedia-Computer - Ein Testbericht


21.03.07 18:19

Ich nutze das Nokia N80 seit rund 7 Monaten

___Hauptmerkmale
+ Traumhaftes Display
+ Sehr guter interner Lautsprecher
+ Sehr gute Verarbeitung
+ WLAN
+ Echter Alleskönner

- Kamera ohne Autofokus und Schutzabdeckung
- Je nach Gerät wackelnder Slider

___Lieferumfang
Das N80 wird in der typischen Verpackung der Nokia Nserie geliefert: Ein schöner Pappkarton mit Pappeinsatz, in dem gleich oben auf das Telefon liegt. Dazu gibt es reichlich Zubehör, wie sich das für ein Oberklassegerät gehört. Natürlich dabei sind ein Ladegerät und der Akku und wie bei den neuen Geräten üblich ein Adapter, um das Gerät mit einem alten Nokia-Ladegerät aufladen zu können. Erfreulicherweise ist auch das Datenkabel schon mit dabei, was ja leider keine Selbstverständlichkeit ist. Das enthaltene Headset ist wirklich brauchbar, beim 6680 hatte man an dieser Stelle stark gespart. Das neue Headset erlaubt jetzt auch die Lautstärkeregelung am Headset, hat eine Halsschlaufe und eine passable Wiedergabequalität. Wer doch lieber seine eigenen, besseren Kopfhörer verwenden möchte, kann dazu den ebenfalls mitgelieferten Audioadapter verwenden. Die im Lieferumfang befindliche Speicherkarte bietet zwar immerhin 128 MB Speicherplatz für einige Zusatzprogramme und Fotos, wenn man aber auch den MP3-Player benutzen möchte, sollte man sich ein größere Karte dazu kaufen. Schließlich ist noch ein Trageriemen für das Handgelenk dabei. Dieser ist zwar hochwertig aus Leder gefertigt und angenehm zu tragen, aber ich kann damit trotzdem wenig anfangen. Stattdessen wäre eine größere Speicherkarte praktisch gewesen. Die enthaltene Software-CD ist prinzipiell überflüssig, da man sich besser die neueste Software herunterladen sollte. Aber da es ja immer noch einige Modem-Nutzer gibt, wird die CD wohl auch zukünftig noch zum Standard gehören.

___Display
Das Display des N80 macht das ganze Gerät zu einem wahren Traum. Die Auflösung von 352 x 416 Pixeln ist gigantisch und kaum von einem anderen Mobiltelefon übertroffen. Mit bloßem Auge sind die einzelnen Pixel praktisch nicht zu erkennen. Die Grafiken und Buchstaben werden von der neuen S60 3rd Edition Benutzeroberfläche scharf gerendert, sodass auch runde Ziffern mit absolut glatten Kanten dargestellt werden. Das Betrachten von Bildern auf diesem Display ist ein Genuss. Auch beim Surfen hat diese hohe Auflösung Vorteile: Es können sehr große Ausschnitte von echten Internetseiten dargestellt werden. Selbst bei voller Sonneneinstrahlung bleibt das Display gut ablesbar. Ein dickes Lob an Nokia! Bleibt nur zu hoffen, dass es auch in Zukunft Handys mit so guten Displays zu kaufen geben wird.

___Tastatur
Durch die Slider-Bauform ist genug Platz für ein großes Display UND große Tasten. Somit ist das Nokia N80 sehr bequem zu bedienen, auch wenn das Mobile dadurch etwas dick geraten ist. Auch bei geschlossenem Gerät können alle Funktionen bis auf die Texteingabe genutzt werden. Die C- und die Stift-Taste sind etwas klein ausgefallen, da die beiden Tasten jedoch recht selten gebraucht werden, ist das nicht weiters tragisch. Alle Tasten haben einen sehr guten Druckpunkt. Die Navigationswippe ist nach kurzer Eingewöhnung sehr bequem und sicher zu bedienen. In der ersten Zeit kann es sein, dass man die Mitte nicht immer gleich trifft, aber den richtigen Dreh hat man sehr schnell heraus. Die Tastatur ist komplett blau beleuchtet, die Beleuchtung ist über einen Helligkeitssensor gesteuert, was im Großen und Ganzen auch zufrieden stellend funktioniert. Seitlich am Gerät befindet sich eine unbeleuchtete Kamera-Taste zum Starten und Auslösen der Hauptkamera. Der Ein-Aus-Schalter oben am Gerät muss mit reichlich Kraft betätigt werden. Er hat jedoch einen guten und auch deutlich hörbaren Druckpunkt und die hohe Betätigungskraft schützt auch vor einer versehentlichen Betätigung.

___Kameras
Die Frontkamera des Mobiltelefons ist aufgrund ihrer geringen Auflösung nur für die Videotelefonie zu gebrauchen, auch wenn eine Verwendung für Fotos und Videos möglich ist. Die Kamera funktioniert einwandfrei.
Die Hauptkamera auf der Rückseite hat eine Auflösung von 3,2 Megapixeln. Hier fehlt leider eine schützende Abdeckung ebenso wie ein Autofokus. Angesichts der Tatsache, dass selbst das Sony-Ericsson K750i schon über einen Autofokus verfügt, ist dies eigentlich nicht nachzuvollziehen. Trotz alle dem macht die Kamera bei guten Lichtverhältnissen kaum schlechtere Bilder als ein Nokia N73, somit ist der fehlende Autofokus also zu verkraften. Besonders gut ist der Nahaufnahmen-Modus für Fotos aus ca. 20 cm Entfernung. Mit einem kleinen Schalter an der Kamera wird die Brennweite des Objektivs verstellt. Dies lässt sehr scharfe Nahaufnahmen zu, z.B. von Blumen, Dokumenttext oder anderen Details. Beim Aufnehmen von Fotos wird das Nokia N80 quer gehalten und die seitliche Kamera-Taste kommt zum Einsatz. Dadurch ist das Fotografieren recht komfortabel und der gesamte Bildschirm kann als Sucher verwendet werden. Der wohl bei jeder Kamera verfügbare Digitalzoom ist natürlich überhaupt nicht zu gebrauchen, wie sollte er auch.
Die aufgenommenen Videos haben mit 352 x 288 Pixeln eine überdurchschnittlich gute Auflösung und sind tatsächlich für kurze Clips zu gebrauchen. Ein leichtes Ruckeln der Aufnahmen, die als MP4-Video gespeichert werden, wurde durch ein Firmware-Update teilweise beseitigt.
Der LED-Blitz ist bei Aufnahmen im Dunkeln aus unter 2 Meter Entfernung eine praktische Zugabe, kann aber natürlich nicht mit einem "echten" Blitz mithalten.

___Datenübertragung
Hier bietet wohl kaum ein Mobiltelefon mehr Möglichkeiten als das Nokia N80: Bluetooth, Infrarot, WLAN, USB, GSM Quad-Band, UMTS – bis auf HSDPA ist wirklich alles an Bord. Der WLAN-Empfang kann entgegen vieler Behauptungen durchaus mit einem teuren Notebook mithalten. 30 m sind bei mir kein Problem, das hängt jedoch auch vom verwendeten Router ab. Peer-to-peer wird vom N80 leider nicht unterstützt, dafür aber UPnP, das auch sehr viele Übertragungsmöglichkeiten für Mediendateien bereitstellt. Im Gegensatz zu älteren Geräten kann das Nokia N80 auch mit mehreren Bluetooth-Geräten gleichzeitig arbeiten – z.B. mit einem PC, einer Tastatur und einem Headset. Bei den Bluetooth-Verbindungen fehlt leider die Möglichkeit, über A2DP ein Stereo-Headset anschließen zu können. Dass die UMTS-Nutzung problemlos funktioniert, ist mittlerweile ja eine Selbstverständlichkeit. Sehr schön ist die Möglichkeit, das Mobile als normalen USB-Stick verwenden zu können. Dazu wird jedoch leider zwingenderweise das Datenkabel benötigt, das zwar mitgeliefert wird, aber aufgrund seiner Größe wahrscheinlich kaum jemand ständig mitnehmen wird.

___Speicher
Der interne Speicher des N80 umfasst etwa 40 MB. Warum man hier nicht mal auf die Idee kommt, gleich ein GB einzupacken, ist mir zwar rätselhaft, aber mittlerweile hat man sich ja daran gewöhnt, fast alles auf der Speicherkarte abzulegen und ein Hot-Swap-Steckplatz ist ja inzwischen auch Standard. Immerhin reichen die 40 MB, um Kontakte, Kalenderdaten, Mitteilungen und ein paar kleine Programme auf dem internen Speicher abzulegen. Die speicherplatzfressenden Medien wie Bilder, Musik und Videos kommen dann eben auf die Speicherkarte. Die 128 MB, die mitgeliefert werden, sind für den Anfang mal nicht schlecht, wer will kann sogar mit miniSD-Karten bis 4 GB aufrüsten. Eine Karte mit 1 GB Speicherkapazität bietet genug Platz für ca. 100 MP3s, 300 Fotos in bestmöglicher Qualität und noch allerlei Kleinigkeiten wie Programme etc. und ist inzwischen schon für sehr wenig Geld im Internet zu bekommen.

___Leistung
Der Akku des N80 wird immer wieder bemängelt. In der Tat hält er nicht sehr lange durch. Bei mittelmäßiger Nutzung hält er bei mir 2 bis 3 Tage. Bei starker Nutzung ist er nach einem Tag leer. Aber: Selbst stundenlange Nutzung von MP3-Player oder WLAN sowie das Aufnehmen von über 200 Fotos macht der Akku mit. Das Gerät enthält jede Menge stromfressende Technik und für den Akku war nicht mehr viel Platz; wer also so viel Technik haben will, sollte einen solchen Akku in Kauf nehmen. Weiterhin: Nachts liegt das Telefon auf dem Schreibtisch, und wenn es dabei jede Nacht am Netzteil hängt, stört mich das herzlich wenig. Noch nie hat mich das Gerät unterwegs verlassen, indem kein Strom mehr da gewesen wäre. Insofern kann ich die ganze Aufregung, die um diesen Akku gemacht wird, ehrlich gesagt kaum nachvollziehen.
Der Prozessor des N80 ist ziemlich gut. Das Telefon startet in weniger als 30 Sekunden. Auch im Betrieb macht das Arbeitstempo eine gute Figur. Die Ladezeiten sind sehr kurz, auch bei der Bildbearbeitung etc. kann sich die Leistung sehen lassen. Vom N73 z.B. bin ich da leider deutlich Schlechteres gewohnt.

___Software
Was will man über die Software schreiben? Wer S60 kennt, weiß, wie genial das System ist. Was man von der 2nd Edition gewohnt war, gibt es bei der 3rd Edition fast alles wieder. Offline-Profil, Active-Standby und all die schönen Dinge sind natürlich wieder dabei. Die neue Benutzeroberfläche besteht nun zum Großteil aus Vektor-Grafiken, die absolut scharf gerendert werden. Außerdem verfügt das neue System über einen Landscape-Mode, also einen Querformats-Modus, der jedoch im Gegensatz zu manchen anderen Geräten (N93, N95, …) leider der Kamera und der Galerie vorbehalten ist. Neu ist auch ein Nokia-Internet-Browser, der eine Alternative zum kostenpflichtigen Opera-Browser darstellt. Die toll angepriesene Mini-Map lässt sich glücklicherweise deaktivieren, denn ich empfinde sie einfach nur als störend. Die neue Bildbearbeitungssoftware wurde in die Galerie integriert und bietet viele gute und praktische Möglichkeiten die Bilder zu bearbeiten, zu beschneiden, zu verkleinern, zu beschriften und vieles mehr. Der MP3-Player wurde auch weiter verbessert. Endlich gibt es eine brauchbare Medien-Bibliothek, in der man Alben, Interpreten etc. auch wieder findet. Außerdem wurden Klangregler hinzugefügt, mit denen man die Wiedergabe wirklich stark verbessern kann. Auch Programme zum Öffnen von Office-Dokumenten, PDFs etc. sind natürlich wieder mit dabei, wobei es teilweise bessere Programme als Zusatzsoftware zu kaufen gibt. Das ist natürlich nur eine Auswahl der installierten Programme und Möglichkeiten, denn bei Symbian alles aufzuzählen ist nahezu aussichtslos.

___Sonstige Hardware
Die Verarbeitung des Nokia N80 ist sehr gut. Das Gehäuse ist verschraubt, dadurch knarzt nichts und es kommt auch kein Staub in das Gerät, wie das bei geklipsten Covern so der Fall ist. Hinzu kommt die Verwendung hochwertiger Materialien für das Gehäuse, einzelne Elemente bestehen aus Edelstahl und anderen Metallen (Front, Navkey, Kameraeinfassung). Die matte Lackierung auf der Rückseite ist weitgehend abweisend gegenüber Fingerabdrücken. Was stört ist der teilweise stark wackelnde Slider-Mechanismus. Besonders im geschlossenen Zustand kann es bei manchen Geräten vorkommen, dass der Slider sich um mehrere Millimeter quer bewegen lässt. So etwas darf eigentlich nicht sein und trübt das Bild von diesem fast perfekten Gerät doch stark.
Erfreulich wiederum ist der sehr gute interne Lautsprecher. Damit macht auch das laute Musikhören viel Spaß. Selbst etwas tiefere Töne werden noch wiedergegeben und der Lautsprecher übersteuert nicht. Wenn man gute Kopfhörer verwendet, erreicht man mit dem N80 eine sehr gute Wiedergabequalität, die kaum Wünsche offen lässt (leichtes Knacken zwischen den Titeln).
Die Optik des Gerätes ist natürlich Geschmackssache. Es werden mir jedoch wohl fast alle zustimmen, wenn ich behaupte, dass die hochwertigen Materialien des Gehäuses das Aussehen des Gerätes positiv beeinflussen. Das Edelstahl-Cover finde ich persönlich genial. Die schwarze Ausführung dagegen gefällt mir gar nicht.

___Fazit
Das Nokia N80 ist in meinen Augen das beste derzeit erhältliche All-In-One-Gerät überhaupt. Abgesehen von der Kamera wird es in kaum einer Funktion von einem anderen Mobiltelefon überboten. Die Ausstattung ist vollständig bis ins letzte Detail, dazu kommen eine erstklassige Verarbeitung und ein traumhaftes Display. Auch die Verbauten Hardwarekomponenten (Kamera, Tastatur, Prozessor und Lautsprecher) und das verwendete Betriebssystem erfüllen alle Wünsche des Endverbrauchers. Leider wird dieses schöne Bild getrübt durch den wackelnden Slider-Mechanismus. Warum Nokia so etwas passieren muss, ist mir völlig unklar, aber anscheinend wird es das perfekte Gerät eben nie geben.
Das Nokia N80 ist mittlerweile zu einem durchaus angemessenen Preis zu erwerben, der sicherlich auch noch weiter fallen wird. Wer ein All-In-One-Gerät sucht und für wen die Kamera nicht das allerwichtigste am Handy ist, dem kann ich das N80 fast uneingeschränkt empfehlen.

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Kommentare zu diesem Artikel

[1] IchEben schrieb am 06.04.08 16:33 Uhr

es kommt doch Stab ans Display! is aber nich SO tragisch

[2] Manni schrieb am 11.08.09 20:58 Uhr

jaja... ...das gute alte teil... ...aber jetzt hab ich das 5800... ...und bin zufrieden dsamit... dafür freut sich jetzt die Tochter eines Tschechen über ein an sich top erhaltenes N-series handy

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