Das Nokia N86 8MP - Das letzte seiner Art
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13.07.10 11:36
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Das Nokia N86 8MP ist vermutlich das letzte seiner Art – der letzte aus der Reihe der N95 Klone. Entsprechend ist das Gerät sehr ausgereift – und zugleich veraltet. Ein paar Eindrücke.
___Überblick
+ Ausgereifte Software und Hardware
+ Gute Verarbeitung
+ Viele praktische Extras
+ Tolles Navi
- Veraltetes Display
- Kamera ist nicht der große Wurf
___Gehäuse & Verarbeitung
Den Lieferumfang schenke ich mir – es gibt keine Überraschungen im Paket. Positiv überrascht wird man dagegen beim Auspacken und ersten Anfassen des Gerätes selbst: Die Metallelemente wirken sehr edel, die einteilige Front aus transparentem Kunststoff sieht fast aus wie Glas. Nichts Knarrt, das Gehäuse ist angenehm klein, liegt gut in der Hand und der Slider läuft weich gefedert von einer Position in die andere, wo er nahezu spielfrei einrastet. Alles ist ausgereift, nichts erinnert hier an die ersten Baureihen des Nokia N95. Einzig das Öffnen des Sliders nach unten läuft etwas schwergängig ab. Also die Rückseite abnehmen, SIM und Akku rein und los geht’s.
___Display & Tastatur
Der Boot-Vorgang dauert nur 18 Sekunden. Ein sehr guter Wert für Symbian. Und schon bei der PIN-Eingabe merkt man, dass bei Display und Tastatur alles ans N95 erinnert: Die Tastatur ist sehr gut, wie gewohnt, das Display hat eine grottenschlechte QVGA-Auflösung, die schon bei ihrer Einführung 2007 veraltet war. Immerhin ist das Display recht hell. Punkten kann das Handy damit aber nicht.
___Vollausstattung
Gepunktet wird dagegen mit der Vollausstattung. Schon das N95 beinhaltete alles, was in der Handywelt damals möglich war (damals neu das GPS und der 3,5mm-Port), beim N86 MP hat Nokia noch mal dazugepackt und einen UKW-Sender und einen Kompass hinzugefügt, auch die Qualität der Lautsprecher wurde deutlich gesteigert.
Toll ist auch das kostenlose Navi mit Nokia Maps. Ich habe mit dem N86 8MP einige hundert Kilometer in Europa zurückgelegt, die Navigation ist absolut ausgereift und besser als manches PNA. Im Vergleich zum N97 ist die Software des N86 8MP deutlich stabiler, man muss keine Angst haben, dass das Navi jederzeit abstürzten könnte und man lebt auch nicht ständig an der Kante zum Abgrund des Speicherüberlaufs. Wenn man die Displayhelligkeit reduziert, sind auch sechs Stunden Navigation ohne Ladegerät möglich.
___Kamera
Was die Bildqualität angeht, wird das Nokia N86 8MP nicht ganz den Ansprüchen gerecht, die man einem Handy entgegen bringt, bei dem die Kamera sogar den Modellnamen bestimmt. Natürlich hat die Kamera die versprochenen acht Megapixel, aber Megapixel sind eben nicht alles und die Bilder sind subjektiv betrachtet nicht besser als beim Urahn N95. Außerdem sind die beiden Druckpunkte des Auslösers nicht optimal zu erspüren.
Als kleines Gimmick gibt es noch einen Ständer für das Gerät, den man aus der Rückseite klappen kann. Wenn man ihn öffnet, was mindestens einen Fingernagel und etwas Gewaltbereitschaft erfordert, wechselt das Handy zur Fotogalerie. Ganz nett, aber sicher nichts, was man oft benutzt. Und der Ständer wirkt so fragil, dass ich ihn jedenfalls nicht außer Haus verwenden würde.
___Fazit
Das Nokia N86 ist ein gutes Handy für Touchscreen-Feinde – es gibt kein so gut ausgestattetes Gerät ohne Touchscreen wie dieses – grade was aktuelle Funktionen wie eine hochauflösende Kamera, einen Kompass oder einen UKW-Sender angeht. Wer auf einen Touchscreen verzichtet, verzichtet bei Nokia leider zugleich auf eine brauchbare Display-Auflösung, sodass das Nutzen der Fotofunktionen und des Browsers trotz guter Software keinen Spaß macht.
Da die Zahl der Touchscreen-Feinde unter den Nutzern teurer Handys zurückgeht, wird das Nokia N86 8MP wohl auf längere Sicht das beste Handy ohne berührungsempfindlichen Bildschirm bleiben.
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