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Unterwegs mit der Kopenhagener Straßenbahn


25.06.12 17:54

Wie mancher weiß, gibt es heute in Dänemark keine Straßenbahnen mehr. Früher gab es einmal Betriebe in Kopenhagen, Århus und Odense. Aber nur die wenigsten dürften das dänische Straßenbahnmuseum in Skjoldenæsholm kennen. Das Museum liegt mitten auf der Insel Seeland, etwa 50 km von Kopenhagen entfernt. Da es etwas abgelegen ist, erfolgt die Anreise am besten mit dem Auto, aber auch mit Bahn und Bus kommt man zum „Sporvejsmuseet“.
Gleich am Parkplatz, von wo man das Museum noch nicht sehen kann, wird man von einem freundlichen Straßenbahnschaffner begrüßt, bei dem man seine Fahrkarte löst. Und das mit der Fahrkarte ist wörtlich gemeint, denn zum Museum fährt man etwa 300 m weit mit einem Meterspurwagen, der auf dieser Strecke pendelt.
Man erreicht den großen Hof des Museums, auf dem die Straßenbahngleise im Kopfsteinpflaster liegen. Historische Telefonzellen, Straßenlaternen und Wartehäuschen in angemessener Zahl runden das Gesamtbild ab.

Straßenbahnmuseum Skjoldenæsholm

Linker Hand findet man nun die Remise, in der sich die Ausstellung befindet. Das wunderschön renovierte Fachwerkgebäude ist ein Original von der Kopenhagener Straßenbahn und wurde dort ab- und im Museum wieder aufgebaut. Die Ausstellung besteht hauptsächlich aus weiß-beigen Fahrzeugen der Kopenhagener Straßenbahn, einzelne Fahrzeuge stammen aber auch von den beiden anderen ehemaligen dänischen Straßenbahnbetrieben bzw. aus anderen europäischen Ländern.

Remise aus Kopenhagen

Zu jedem Ausstellungsstück erhält man nur die wichtigsten Informationen wie Herkunft und Baujahr, aber ich finde das völlig legitim, schließlich ist man ja nicht zum Lesen im Museum sondern zum Schauen – und zum Fahren! Denn das Herzstück des Straßenbahnmuseums bildet die gut anderthalb Kilometer lange Normalspurstrecke, auf der ein reger Fahrbetrieb herrscht.

Endstation Eilers Eg

Alle fünf bis zehn Minuten fährt eine Bahn am Museum ab. Die eingleisige Strecke mit mehreren Haltestellen und Ausweichen führt nach ein paarhundert Metern in den Wald, unterquert nach der letzten Zugkreuzung noch eine Brücke und erreicht dann die Endstation Eilers Eg. Hier befindet sich neben einer Wendeschleife auch ein Abstellgleis, auf dem ein Café-Wagen auf Gäste wartet. Außerdem gibt es auf der kleinen Lichtung wie auch an manchen Unterwegshalten Picknick-Tische, denn es ist in Dänemark durchaus üblich, sich Speisen und Getränke selbst mitzubringen.
Zurück zum Museum geht es dann mit der nächsten Bahn. Etwa sechs unterschiedliche Züge verkehren an einem Tag und die Eintritts-Fahrkarte erlaubt beliebig viele Fahrten. Wer sämtliche Triebfahrzeuge und Beiwagen auf der Strecke erleben will, hat mehrere Stunden Fahrspaß! Die alten Straßenbahnzüge sind alle mit einem Fahrer und zwei Schaffnern besetzt, ein beachtlicher Personalaufwand, der allein von ehrenamtlichen gemeistert wird.

Innenansichten verschiedener Oldtimer

In der zweiten Halle des Museums befindet sich neben Kiosk und Toiletten übrigens die Werkstatt, die aus Sicherheitsgründen für Besucher nur zu einem kleinen Teil zugänglich ist.
Wer sich weiter über das Museum informieren möchte, sei hiermit auf die sehr ausführliche und durchgängig dreisprachige (dänisch, englisch, deutsch) Webseite des Museums verwiesen. Der Eintritt zum Straßenbahnmuseum ist mit umgerechnet etwa 10 Euro absolut gerechtfertigt, wenn man bedenkt, was es kostet, Straßenbahnoldtimer, Strecke und Gebäude zu restaurieren und betriebsbereit zu halten.
Ein absolut lohnenswertes Ausflugsziel, das beim nächsten Kopenhagen-Trip niemand auslassen sollte!

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